Karg und kaum überwindbar erscheint die Westbahntrasse, die durch den 14. und 15. Wiener Gemeindebezirk verläuft. Im Bereich des ehemaligen Frachtenbahnhofs Wien Penzing weitet sich die Schneise auf eine maximale Breite von 160m auf und bietet bei einer Länge von knapp einem Kilometer keinerlei Querungsmöglichkeiten. Diese Barriere macht sich sowohl als räumliche, als auch sozioökonomische Kluft im direkten Umfeld bemerkbar. Über die Jahrzehnte haben haben sich das Stadtgefüge und die Gewohnheiten der BewohnerInnen von der Trasse abgewandt und in die entgegengesetzte Richtung orientiert. Während andere innerstädtische, ehemals dem Güterverkehr zugeordnete Flächen mit ähnlichen Herausforderungen eine Umnutzung und eine damit einhergehende flächige Bebauung erfuhren, ist dies durch die anhaltende Nutzung der ÖBB hier vorerst nicht möglich. Diese Diplomarbeit widmet sich deshalb alternativen Konzepten Grenzen aufzuweichen, Getrenntes zu verbinden und Brücken zu bauen: Brücken als Architektur. Auf Basis eingehender Recherchen und Analysen werden Potenziale aktiviert und städtebauliche sowie strukturelle Verflechtungen gestärkt. Konkret entstehen drei individuelle Stadtbausteine, die einerseits pragmatisch infrastrukturelle Probleme lösen und andererseits sensibel mit dem jeweiligen Ort interagieren und qualitäts- und identitätsstiftend wirken. Großmaßstäbliche Überlegungen, konstruktive Herausforderungen und gestalterischer Anspruch führen zu einem Ensemble, das die Lebensqualität der BewohnerInnen Penzings steigert.
Die Brücke als Architektur - Ein Vorschlag zur städtebaulichen Aufwertung am Frachtenbahnhof Penzing
Linda Engelhardt
Typologie ● Mixed-use
Lehrveranstaltung ● Diplom
Lehrende ●
Tina Gregoric
Jahr ● 2023