Carolin Dorfmann
In der kunstaffinen Hafenstadt Oslo steht seit der Fertigstellung des neuen Munch Museums am Fjord das alte Museum im Stadtteil Tøyen leer. Das Projekt „Kunst Refugium Tøyen“ schlägt eine Neunutzung des ehemaligen Museums als offenes Haus für Kunst vor. Durch die Setzung eines neuen Haupteinganges im Westen bekommen die Gebäudeteile eine neue Logik: die Ausstellungsebene im zentralen 60er-Jahre Bau mit Innenhof und Auditorium öffnet sich wieder zum Park. Die Zubauten im Norden und Süden werden zu sogenannten „Zuspielern“, und erhalten eine gewisse Autonomie.
Der Fokus des Entwurfs liegt auf dem ehemaligen Foyer, welches zu einem Experimentierraum bzw. Gruppenatelier umgebaut wird. Der Raum kann für Workshops oder auch über eine längere Zeit von Künstlergruppen angemietet werden. Die vorgefundenen Qualitäten, Oberflächen und Elemente werden so weit als möglich erhalten und durch gezielte Eingriffe verstärkt: ein Deckendurchbruch im Erdgeschoss erzeugt einen sehr hohen Raum im Raum, welcher durch einen Vorhang und Schiebeelemente abtrennbar ist; An diesen vielseitig nutzbaren Experimentierraum angeschlossen befinden sich im Untergeschoß Boxen, die als Lager oder Arbeitsraum genutzt werden können; Im Erdgeschoss öffnet sich der Raum mit neuen Zugängen zum Park hin. Dort wo im Bestand etwas abgebrochen wurde, sind Wunden sichtbar. Neue Elemente setzen sich präzise in die Logik der vorgefundenen Konstruktion und Elemente und heben sich farblich ab.