Paula Kessing
Um einen Raum anzubieten, der ein niederschwelliges Kulturangebot ermöglicht, wird das Ensemble aus Schloss, Kloster und Orangerie um einen Veranstaltungssaal erweitert. Der Neubau ist als Ergänzung zum im Schloss gelegenen Haydn-Saal gedacht und bedient andere Bedürfnisse als dieser. Der Baukörper schließt zum einen die städtebauliche Fehlstelle am Ende der Haydngasse, zum anderen dient er als Vermittler zwischen dem ehemaligen Kloster und Schlosspark, indem er den Niveauunterschied als Sitztribüne überwindet. Der Neubau bildet zusammen mit der Erweiterung des Bestandsgebäudes eine neue Platzsituation. Im Erdgeschoss des ehemaligen Klosters sind kommerzielle Nutzungen vorgesehen, die beiden Obergeschosse sind als Wohnnutzung konzipiert. So entspricht die interne Organisation dem städtischen Kontext, in dem sich das Gebäude befindet. Im Mittelpunkt unseres Interesses liegt allerdings nicht die maßgeschneiderte Anpassung der Räume an deren Nutzung, sondern die Adaptierung des Bestandes für unbekannte zukünftige Nutzungen. Somit liegt der Schwerpunkt des Umbaus darauf Räume zu schaffen, deren Qualität durch gute Proportionen und Lichtverhältnisse überzeugen, die unspezifisch genug sind, um einfache Umnutzung gewährleisten zu können. Diese “Räume ohne Eigenschaften” sehen wir als notwendige Vorbereitung des Baubestands auf die ungewissen Fragen der Zukunft.